Die Kliniken in Deutschland wie auch in vielen anderen europäischen Ländern haben aktuell alle Hände voll zu tun: Ärzte und medizinisches Personal bereiten sich auf eine steigende Anzahl von Patienten vor, die sich mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 infiziert haben. Nun sind einzelne Kliniken zusätzlich mit Fake News konfrontiert, die sie in Zusammenhang mit vermeintlichen Studien bringen. Die Falschmeldungen verbreiten sich derzeit über die sozialen Medien und Messengerdienste wie WhatsApp. Der Inhalt erscheint brisant: Es geht um einen Zusammenhang zwischen Ibuprofen und dem Verlauf von Covid-19 – also der Lungenkrankheit, die durch das Coronavirus ausgelöst wird. Vertrauen sollte man den Nachrichten aber nicht: Wie die betroffenen Kliniken berichten, handelt es sich um Falschmeldungen.
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„Achtung, bei den derzeit kursierenden WhatsApp-Text- und Sprachnachrichten rund um angebliche Forschungsergebnisse der „Wiener Uniklinik“ zu einem Zusammenhang zwischen Ibuprofen und Covid19 handelt es sich um #FakeNews, die in keinerlei Verbindung mit der #MedUniWien stehen“, schreibt dazu die Medizinische Universität Wien auf Twitter. Die Berliner Charité zog nach. „Auch jegliche Meldungen über eine Studie der „Berliner Uniklinik“ zu #Ibuprofen und #COVID-19 sind #FakeNews. Es gibt derzeit keine Hinweise auf einen Zusammenhang“, schreibt die Professorin Claudia Spies auf Twitter. Spies arbeitet als ärztliche Direktorin an einer Charité-Klinik.
Für Verunsicherung sorgt auch ein Tweet des französischen Gesundheitsministers Olivier Véran. Er schrieb am Samstagmittag per Kurznachrichtendienst Twitter, Entzündungshemmer wie etwa Ibuprofen könnten eine Infektion mit dem Coronavirus verschlimmern. Im Falle von Fieber solle man Paracetamol nehmen, riet Véran. Der nationale Gesundheitsdirektor Jérôme Salomon äußerte sich ähnlich und riet von der Einnahme sogenannter nichtsteroidaler Antirheumatika (NSAR) ab. Zu dieser Wirkstoffgruppe zählen neben Ibuprofen auch Acetylsalicylsäure (ASS/Aspirin) und Diclofenac.
Coronavirus und Ibuprofen – Zusammenhang nicht gesichert
Der Virologe Jonas Schmidt-Chanasit vom Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM) kann sich durchaus vorstellen, dass insbesondere ASS, aber auch Ibuprofen, bei der Lungenerkrankung Covid-19 nicht hilfreich sein könnten. NSAR erhöhen grundsätzlich das Blutungsrisiko. Der Wirkstoff ASS hemmt die Blutgerinnung, Ibuprofen kann das Risiko für Geschwüre im Magen-Darm-Bereich und damit Blutungen erhöhen. „Bei Paracetamol ist das nicht der Fall.“
Dennoch sei ein Zusammenhang zwischen der Einnahme von NSAR und schweren Verläufen bei Covid-19 nach seinem Wissen bislang nicht gesichert, betont Schmidt-Chanasit. „Wir wissen wenig über die Pathogenese des Virus Sars-CoV-2. Es gibt dazu bisher keine klinischen Daten.“
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